Haus 21

Haus 21
Haus 21

Schmehausen Hausnummer 21, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im September 1984

Informant: Ludwig Krabs jr.

Hausstelle: Ludwig Krabs sen., vormals Christian Paschen, Schreiner

Haus Nr.: 21

Standort: Bis 1964 (Abbruch),

Flurbezeichnung: In Gorheide Flur 3

An der nördlichen Seite des Hellweges, heute Lippestraße, gelegen und zwar in dem Winkel Hellweg und dem Weg, der von dem Hellweg in nordöstlicher Richtung an Hausstelle Willi. Greine, Hsnr. 47, weiter nach Th. Stuckmann, Hsnr. 40, verlief. Oder anders bezeichnet: Hausstelle Nr. 21 lag links und Hausstelle Nr. 41, Besitzer Andreas Voss (vormals Franz­mann), das Haus steht heute 1986 noch am Platze, steht rechts des abzweigenden Weges vom Hellweg. Entfernung vom Wald, die „Füchten“, etwa 450m westlich.

Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Kotten. Mittleres, 2-geschossiges Ziegelfachwerkhaus mit beider­seitigem Giebeldach in O-W-Richtung; Straßenflucht. 0 = Wohnteil, W = Stallungen mit Dehle. Der Hauseingang lag auf der Nordseite des Gebäudes, wie auch der Hofraum. Wogegen die Dehlentür, ohne Vorschöp­sel, an der Südseite war; der besseren Straßeneinfahrt wegen. Das Fachwerkhaus hat vermutlich – Überlieferungen der Besitzer – ursprünglich woanders gestanden. Mehrere Bal­ken hatten an verschiedenen Stellen Löcher in denen kei­ne Zapfen waren.

Baujahr: um 1845, Baumeister: Meister Paschen vermut­lich in Eigenregie.

Maße: Länge 14m, Breite 9m,

Dehlenbalkeninschrift: nicht vorhanden

An der Westseite des Wirtschaftsgebäudes war in der Ver­längerung eine Fachwerkscheune, nur an der Straßenseite in gleicher Flucht, angebaut. Baujahr: unbekannt, Baumeister: wie vor

Maße: Länge 13m, Breite 8m.

An der Südostecke der Giebelseite stand der Holzstall, in 0/W-Richtung, mit einem Abdach nach Süden abfallend. Maße: Länge 7m, Breite 4 m.

Gegenüber dem Haus, an der Hofraumgrenze, stand auf der Nordseite ein hölzerner Hühnerstall; rechts daneben noch ein kleiner Schuppen.

Zufahrt: Einmal vom Hellweg, heute Lippestraße, und vom o.g. Weg.

Geschoßhöhe : Unten 2m und oben 2m

Größe: In ha des landw. Grundbesitzes, 3 ha, 69 ar, 85qm   

Viehhaltung: Als Nebenerwerb 1940/50, 4Kühe, 2 Jungvieh, 4 Schweine, 10 Enten, 30 Hühner, 1 Pferd (Vor der Motorisierung der Landwirtschaft) dazu Hofhund und Katzen.

Sonstiges: Ein ehem. Ziehbrunnen lag auf der Ostgiebelseite. Er war sehr tief, so dass die Milchkannen zur Kühlung etwa 8m hinab gelassen werden mussten.

Der Hausgarten grenzte an der Nordhofseite. Die Anlage eines Hausteiches ist nicht bekannt. Aufteilung des Hauses: (Südseite von 0 nach W) Alltäglicher Raum (Eckzimmer), Küche mit Herdstelle, Dehle, Keller (halbtief), Viehküche mit Schweinetopf und Backofen (Der Steinbackofen mit Lehm umgeben wurde bis etwa 1960 benutzt, d.h. auch zum Obst trocknen).

(Nordseite von 0 nach W) Wohnzimmer (Eckzimmer), große Diele mit Treppenaufgang; an der W-Zi.-Wand, Waschküche (Waschkammer mit Außentür), Dehlenraum (Durchgang von S nach N), Kuhstall, schmaler Pferdestall, ein Gang vor dem Kuhstall her zu einem vor dem Pferdestall befindlichen Klo (Toilette), Schweine­stall. Vor diesem Stall lagen die Fäkaliengrube und der Mistfall. Von der Dehle verlief ein Durchgang zur Viehküche und Schweinestall und weiter dann in die angrenzende Scheune. An der Ecke des v.g. Durchgangs und dem Kuhstall führte eine Treppe von der Dehle auf die über Keller und Vieh­küche liegende Schreinerwerkstatt und dem Stallboden. Über dem anderen Wohnteil befanden sich Schlafräume. Aufteilung der Scheune: (von 0 nach W). An der Nordseite hatte die Scheune nicht die Breite des Hauses.

Zunächst grenzte am Haus die Scheunendehle mit Toren zur Straße und zum Hof, links davon eine Runkeleck, Mitte der so genannte Scheunenkasten, nördlich davon noch ein Pferdestall.

Westlich hinter dem Scheunenkasten befand sich ein ange­bauter Wagenschuppen; er hatte ein Abdach. Für die bessere Hauswasserversorgung war später ein Bohrloch, nordwestlich der Haustür, angelegt worden.

Der Besitz wurde 1962 an die VEW-Dortmund veräußert. Die Gebäude nach dem Auszug 1964 abgerissen. Familie Ludwig Krabs erwarb zunächst in Berksen, später in Dinker Grundbesitz; Ludwig Krabs jr. Mit Familie wohnt seither in Dinker.

Sonstiges:  Lt. Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583, Nachtrag            war um 1822 Eigentümer der Hausstelle Schmehausen, Hsnr. 21, Noete. Bewohner: Noete, dann Stengel, Heinrich Gebäude : Wohnhaus.

Lt. Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 556: „Theilung der Uentrop-Schmehauser-Gemeinheiten“ Unter der Hsnr. 21 steht der Name Heinrich Stengel.

Ein Foto: Jungvolk bei Paschen in Schmehausen, Hsnr. 21; August 1933. Ein Sohn der Hausstelle, namens Fritz, war Lehrer in „Bochum“. In den Sommerferien kam er wiederholt mit seiner Schulklasse nach Schmehausen und zeltete dort mit den Kindern. Zeitzeuge: Karl Kühne, ehem. Schmehausen, Hsnr. 55; später Welver-Eilmsen. Das Bild stammt aus dem Stadtarchiv; wahrscheinlich ein Zeitungsfoto.